Hingabe, Engagement und Offenheit

Rückspiegel Reformationsjubiläum: Christoph Spengler

Christoph Spengler Foto: Sergej Lepke

Was hat Sie am 500. Reformationstag überrascht?

Ich war begeistert und überrascht, weil ich nicht damit gerechnet hatte, dass bundesweit über 25.000 Menschen bei den Aufführungen des Luther-Oratoriums mitgewirkt haben. Ich bezeichne das als eine echte Bewegung. Wie Dieter Falk es so schön sagte, und dem schließe ich mich 100-prozentig an: Singen ist sexy!

Was war Ihr echter Gänsehautmoment?

In Berlin in der Mercedes Benz-Arena zu stehen und vor mir 4.000 Sängerinnen und Sänger. Eine unglaubliche Kulisse, das hat mich sehr berührt. Es ist aber nicht nur die schiere Masse an Menschen, ich habe in den Proben in zahllosen Gesprächen so viele tolle Menschen kennen gelernt mit einer solchen Hingabe, Engagement und Offenheit, das war einfach wunderschön!

Was bleibt bzw. weist in die Zukunft?

Dass Kirche etwas wagt! Dass wir offen Neuem gegenüber sind! Dass wir Menschen berühren wollen – mitten ins Herz!

Das beste Zitat des Tages?

Aus „Luther“: Die Wahrheit ist ein scharfes Schwert, das die Mächtigen das Fürchten lehrt. Freiheit ist kein leerer Wahn, das Herz ist keinem Untertan. Niemand steht zwischen Gott und Dir!

Was lässt sich mitnehmen?

Um es mit Augustinus zu sagen: Wer singt, betet doppelt! Das gemeinsame Musizieren hat so viele Menschen bewegt. Sie haben aber nicht nur tolle Musik gemacht, sie haben sich mit der sperrigen Person Luther auseinandergesetzt, das habe ich in vielen Gesprächen gespürt. Die Kirche muss immer eine singende Kirche sein. Singet dem Herrn ein neues Lied – das soll der Weg der Kirche sein!

  • 24.11.2017
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