In diesem Sinne sei auch der Missionsbefehl eine Einladung zur Begegnung. Mit den Worten aus dem Matthäus-Evangelium setzte sich der Präses bei der Bibelpräsentation auseinander: „Darum gehet hin und lehret alle Völker …“ heißt es in der neu übersetzten Bibelfassung. Die Formulierung ist eine Rückkehr zu Luthers ursprünglicher Übersetzung. In der bislang gebräuchlichen Fassung von 1984 hatte es noch geheißen „und machet zu Jüngern alle Völker“.
Dazu Rekowski: „Alle Bemühungen um den missionarischen Auftrag fangen damit an, zu erkennen und zu beschreiben, wie schön, notwendig und wohltuend die christliche Botschaft ist.“ Und dann zitierte er den Theologen Fulbert Steffensky: „Mission heißt: zeigen, was man liebt.“
„Große Lesung“ im Video
Mission – „für Viele klingt das nach einem Auftrag mit Nebenwirkungen“, räumte der Präses ein. Doch „Druck, Manipulation und Drohungen werden bei uns keinen Platz finden“, erklärte er. Die Rede von der Mission sei ein „Wort des Auferstandenen und kein Befehl für Krieger“. Sie beinhalte eine schöne Vision: Die Völker sollen nicht zwangsweise zu Jüngern getauft, sondern eingeladen werden, sich selber auf den Weg zu machen, so wie das Volk in der biblischen Geschichte zum Berg Zion.
Schließlich waren auch die Besucherinnen und Besucher des Abends zum persönlichen Kontakt mit dem Gotteswort eingeladen. Der CVJM hatte zur „Großen Lesung“ aufgerufen. Versweise entsteht zurzeit das Neue Testament als Videoclip, mit unterschiedlichen Vor-Leserinnen und -Lesern und je einem Vers pro Person. Erster Vor-Leser des Abends war der Präses mit einem Vers aus der Weihnachtsgeschichte im Lukas-Evangelium.