Pressemitteilung

So viel Talent, so viel Kreativität

Rückspiegel Reformationsjubiläum: Mareike Maeggi

  • Nr. Wie war denn nun dieses Reformationsjubiläum? In ihrem Rück- und Ausblick beschreibt Pfarrerin Mareike Maeggi, Beauftragte des Kirchenkreises Moers für das Reformationsjubiläum unter dem Motto "Von Herzen evangelisch", Überraschungen, Erfahrungen und Zukunftsweisungen. So begegnete sie zum Beispiel dieser Frage: "Wo ist denn jetzt diese Reformation?"
  • 14.12.2017
  • 2427 Zeichen

Was hat Sie am 500. Reformationstag bzw. zum Jubiläum überrascht?

Mich hat überrascht, wie kreativ und vielfältig das Thema umgesetzt wurde. Da gab es die großen Events von EKD und Landeskirche oder auch bei uns im Kirchenkreis. Aber darüber hinaus gab es viel Engagement in den Gemeinden. Da haben sich Frauenkreise, Kindertagesstätten, Konfis und viele mehr auf ihre je eigene Weise mit der Reformation, mit Martin Luther, anderen Reformatoren und der reformatorischen Botschaft auseinandergesetzt. Und wo sich auf hauptamtlicher Seite vielleicht hin und wieder ein bisschen Überdruss breit gemacht hat, gab es in vielen Gruppen und Kreisen eine Neugier auf das Thema und dessen persönliche Relevanz. Das hat mich begeistert.

Was war Ihr echter Gänsehautmoment?

Da gab es vor allem zwei Momente, die auch meine Doppelrolle im Kirchenkreis Moers widerspiegeln. Der erste Erinnerungsmoment war, als an unserem Festtag im Juni die Posaunen vom Geleucht über die Halde Rheinpreußen klangen und zum Gottesdienst riefen. Dass dann dazu noch die Sonne rauskam: perfekt. Ein zweiter Moment war der 31.10. als die kleine Dorfkirche, in der ich mit 50% beschäftigt bin, sich immer mehr füllte, die Liedblätter ausgingen und wir dann einen sehr stimmungsvollen Gottesdienst in übervoller Kirche gefeiert haben.

Welche Zahl bleibt wichtig, weist in die Zukunft?

17. So viele Jugendliche traten in Moers zum Poetry Slam „HimmelsWorte“ an. So viel Talent und Ideen! Da steckt Potential in unseren Gemeinden, gerade auch unter Jugendlichen. Ihre Stimme ist wichtig für die Zukunft von Kirche.

Das beste Zitat des Tages?

„Wo ist denn jetzt diese Reformation?“ fragte bei einer Veranstaltung ein Besucher. Das sollte uns als Frage auch über das Jubiläum hinaus begleiten. Wo sind wir reformatorische Kirche? Und wie gestalten wir sie? Die Reformation lässt sich eben nicht an eine Pinnwand hängen und dauerhaft ausstellen, sondern sollte ganz im Sinne der Idee von der ecclesia semper reformanda im Gemeinde- und Kirchenleben gelebt und weiterentwickelt werden.

Lessons learned: Was lässt sich mitnehmen und weiter bzw. neu machen?

Ich wünsche mir, dass die positive Stimmung, die Erfahrung was man gemeinsam schaffen kann und die Kreativität mitgenommen werden ins Jahr 501 und darüber hinaus.