Pressemitteilung

Ab und an richtig feiern, dass wir sind, was wir sind

Rückspiegel Reformationsjubiläum: Dagmar Müller

  • Nr. Frauen-Kirchen-Geschichte neu entdeckt. Intensive, kreative und engagierte Jubiläumsfeiern. Ein fantastisches "Festival der Reformatorinnen": Dagmar Müller, die Leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland (Bonn), über das 500. Reformationsjubiläum - ihr Rück- und Ausblick.
  • 4.12.2017
  • 1985 Zeichen

Was hat Sie am 500. Reformationstag bzw. beim Reformationsjubiläum überrascht?

Überrascht hat mich, wie intensiv, kreativ und engagiert in den Gemeinden das Jubiläum in tausend Facetten gestaltet wurde – es wurde deutlich, wieviel Freude es macht,  protestantisch zu sein. Absolut beeindruckend fand ich, wieviel Frauen-Kirchen-Geschichte neu entdeckt wurde – die vielen Ausstellungen über Reformatorinnen der Kirche, und zwar zu Zeiten Luthers und bis in die Gegenwart, zeigen, wieviel mehr Frauen Teil der Reformationsgeschichte sind als bisher wahrgenommen.  

Was war Ihr echter Gänsehautmoment?

Das „Festival der Reformatorinnen“ war fantastisch. Es ließ die Reformatorinnen lebendig werden und hat uns in den Bann gezogen. Danke an die Frauen aus den Kirchenkreisen Bonn und Bad Godesberg-Voreifel, die sich mit Leidenschaft und intensiver Arbeit in die Rolle der Reformatorinnen eingearbeitet haben. Es war ein toller Abend.

Das beste Zitat?

„Sie hatte ein gewisses Glück, dass ihr Mann relativ früh starb und im Ehevertrag stand, dass Schloss Rochlitz ihr als Witwensitz zur Verfügung steht. So konnte sie auf Schloss Rochlitz wirken, die Reformation dort einführen und im schmalkaldischen Krieg in ihrer Korrespondenz mit ihrem Bruder Philipp von Hessen eine entscheidende Rolle spielen.“ Dr. Margot Käßmann auf dem Frauen-Reformationsfest am 25.3.2017 über Elisabeth von Rochlitz

Lessons learned: Was lässt sich mitnehmen und weiter oder neu machen?

Was die Kirche stark macht, passiert nicht in Großveranstaltungen, sondern in den Gemeinden. Vor Ort geschieht die protestantische Prägung und inhaltliche Orientierung. Deshalb müssen die Gemeinden vor Ort gestärkt werden. Allerdings ist es auch großartig, ab und an mal so richtig zu feiern, dass wir sind, was wir sind, und das mit tausend anderen zu tun – zum Lob des einen Gottes!